Restaurationsbericht: Freddy – A Nightmare on Elm Street

01.01.2013

Restaurationsbericht: Freddy – A Nightmare on Elm Street

Restaurationsbericht: Freddy – A Nightmare on Elm Street (Gottlieb)

Im Rahmen einer lokalen Suche nach Flipperautomaten wurde im Jahr 2004 ein seltener Fund gemacht: Ein "Freddy – A Nightmare on Elm Street"-Flipper befand sich im dritten Stock eines Wohnhauses in Aachen. Das Gerät funktionierte nur eingeschränkt, war stark verschmutzt und zeigte deutliche Gebrauchsspuren – insbesondere die für Gottlieb typischen Abspielungen.

Das Kabinett sowie die Backbox waren weitestgehend gut erhalten. Auffällig war jedoch ein kreisrundes Loch in der linken Seitenwand des Cabinets, dessen Zweck nicht geklärt werden konnte. Nach intensiven Preisverhandlungen wurde der Automat für 450 € erworben und anschließend in transportgerechte Einzelteile zerlegt.

Erste Analyse und technische Prüfung

Nach dem Wiederaufbau am neuen Standort folgte eine detaillierte Überprüfung der Technik. Die General Illumination war zu etwa 60 % ausgefallen. Darüber hinaus zeigte das Gerät ein ungewöhnliches Verhalten: Das Tor im Bereich des Kessels (Boiler Gate) öffnete und schloss sich ständig, und das Gate hinter Freddys Kopf war gebrochen. Die Fehlersuche gestaltete sich zunächst schwierig, da das Gerät das erste Modell war, bei dem umfangreiche optische Sensorik (Optos) sowie ein komplexes Testmenü zum Einsatz kamen. Letztlich stellte sich ein defekter Opto als Ursache heraus – weitere Schäden waren nicht zu finden.

Playfield-Arbeiten und Ausbesserungen

Angesichts der starken Abspielungen wurde entschieden, die gesamte obere Spielfläche zu demontieren. Ziel war es, Lackarbeiten und Ausbesserungen präzise durchzuführen. Die Farbrestauration übernahm eine versierte Helferin mit Erfahrung im Bereich Farbmischung. Besonders im Bereich der Inserts und Spielfeldgrafik wurden vorsichtige Retuschen vorgenommen, um das Erscheinungsbild des Playfields aufzuwerten.

Aus technischen Gründen wurde auf eine vollständige Rückseiten-Demontage des Playfields verzichtet. Die Komplexität der Verdrahtung und die Gefahr, die Montage nicht mehr exakt herstellen zu können, führten zu einem konservativen Restaurationsansatz – mit Fokus auf der sichtbaren Oberseite.

Das Projekt verdeutlicht den besonderen Reiz ungewöhnlicher Flipperautomaten, die nicht nur durch ihre Thematik, sondern auch durch ihren technischen Aufbau herausfordern. Der restaurierte Freddy ist heute wieder ein funktionstüchtiges, spielbares Sammlerstück mit Charakter – und einem kleinen, ungelösten Mysterium im Cabinet.

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